Städte für das Leben

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„Cities for life“, so heißt der weltweite Aktionstag gegen die Todesstrafe. In Kooperation mit der örtlichen Amnesty Gruppe setzt Papenburg Kultur am 30. November um 18 Uhr in Form einer Andacht in der Nikolaikirche ein Zeichen für die Abschaffung von Hinrichtungen. Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 wurden in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Der internationale Tag „Cities for life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgern für die Achtung der Menschenrechte.

"Cities for life" Amnesty International und Papenburg Kultur
Gemeinsam für die Abschaffung der Todesstrafe auf der Welt setzen sich (von links) Helga Freudenthal (Amnesty International), Wiktoria Singh (Papenburg Kultur), Pastor Sebastian Borghardt (Nikolaikirche), Eike Hinrichs (Papenburg Kultur), Ansgar Ahlers (Papenburg Kultur), Michael Bloemer (Mariengymnasium) und Gerold Siemer (Amnesty International) ein. (Foto: Stadt Papenburg)

„Wir wollen ein klares Zeichen gegen die Todesstrafe setzen. Im vergangenen Jahr wurden fast 700 Menschen exekutiert. Die Todesstrafe ist grausam, unmenschlich und verstößt gegen das Recht auf Leben“, so Gerold Siemer von der Amnesty Stadtgruppe Papenburg, „Wir wollen in diesem Jahr den Menschen gedenken, die als Strafe für ein Delikt den Tod erfahren mussten, aber ebenso den Menschen, die einfach so ermordet wurden“. Dafür soll zusammen mit dem Mariengymnasium Papenburg in der Nikolaikirche eine Andacht für die Opfer gehalten werden. Die Schülerinnen werden dabei selbstgeschriebene Gedichte zu den Themen Leben, Freiheit und Tod vortragen. Außerdem soll das Kirchgebäude farblich illuminiert werden. Laut des „Global Reports“ von Amnesty International soll China mit mehr als 1.000 Hinrichtungen, nach Schätzungen der Menschenrechtsorganisation, der Staat mit den meisten Exekutionen sein. „Schätzung deshalb, weil China keine offiziellen Zahlen veröffentlicht. Diese Zahl fließt deshalb auch nicht in die von Amnesty International jährlich veröffentlichte offizielle Anzahl an Hinrichtungen ein“, so Siemer. Im Iran waren es mindestens 253 dokumentierte Exekutionen. Obwohl diese Zahlen sehr hoch erscheinen ist die Anzahl der weltweiten Hinrichtungen aktuell auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren.

„Töten ist widergöttlich und absolut nicht mit unserem Glauben vereinbar“, so Pastor Sebastian Borghardt von der Nikolaikirche, „Es ist für uns selbstverständlich, diese Veranstaltung in unserem Gebäude durchzuführen. Es wurden außerdem alle evangelischen und katholischen Kirchengemeinden informiert und eingeladen, sich an der Aktion gegen die Todesstrafe zu beteiligen. Wir unterstützen die Aktion von Amnesty zu 100 Prozent“. Die Stadtverwaltung, die Amnesty Gruppe sowie die evangelisch-lutherische Nikolaikirchengemeinde hoffen auf eine große Resonanz der gesamten Bevölkerung in und um Papenburg.

Dem Bündnis „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ gehört die Stadt Papenburg seit 2012 an und beteiligt sich seitdem auch immer am Aktionstag gegen die Todesstrafe, der immer am 30. November stattfindet. Das Aktionsbündnis ist von der Laienbewegung Sant’Egidio ins Leben gerufen worden, dem in 92 Staaten rund 70 000 Menschen angehören. Beim Bündnis „Städte für das Leben“ machen neben Papenburg auch zahlreiche Metropolen wie New York, Berlin oder Paris mit. Alleine in Deutschland haben sich in den vergangenen 17 Jahren knapp 300 Städte, darunter auch viele Großstädte wie Hamburg, Köln und Stuttgart, beteiligt. Traditionell werden am Aktionstag in diesen Städten bekannte Gebäude und Wahrzeichen in besonderen Farben angestrahlt. In Papenburg wird dabei die Nikolaikirche angestrahlt.

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