Schottische Weisen, keltische Lieder, Dudelsäcke. Klingt erst mal nach reichlich eingestaubten Melodien und Märschen. Könnte man meinen. Ist aber weit gefehlt, wie „The Scottish Music Parade“ in der Papenburger Stadthalle recht eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Zwölf Dudelsackspieler, ein Drum-Chorps, die Hausband „Aceltica“ und Tänzerinnen bilden die Grundlage einer Show, die einen bunten Querschnitt durch keltische Musik und schottische Lebensfreude zeigt. Wer auf einen Abend voller Dudelsack-Märsche und traditionelle Melodien gehofft hat, wurde auch bedient.
Rund 650 Menschen besuchten die Aufführung der Scottish Music Parade in der Stadthalle Papenburg. Der Einlass bereits um 18.30 Uhr geöffnet, strömten auch kurz vor 20.00 Uhr immer noch Gäste die die Halle.
„Willkommen in Schottland“ wurde von einem Beamer an die Leinwand über der Bühne geworfen. Das Bühnenbild, eine Burg mit Zinnen und wehenden Fahnen stand nur kurzzeitig etwas verloren dahinter und wurde mit dem Einmarsch der Musiker und Tänzerinnen vollkommen zur Nebensache. Das war der Auftakt zu einer sehr abwechslungreichen Bühnenshow einschließlich einer sehr musikalischen „Kitchen Party“.
Charmant führte ein Moderator, meist in englischer Sprache gut verständlich durch die einzelnen Programmpunkte. Und die hatten es wirklich in sich. Neben klassischen Märschen und Weisen wurden die (angehenden) Schottland-Fans mit modernen Stücken in einer hochgradig perfekten Show bedient. Weitere Highlights der Show sind tradionelle Tänze wie „Strathspay“, „Highland Reel“.
Da die Dudelsäcke (Great Highland Bagpapes oder auch nur Pipes) für gewöhnlich keine Dynamik in ihrem Spiel aufweisen können, übernehmen Snare-Drums, Bass-Drums und Tenor-Drums den rhytmischem Part. Geleitet vom Pipe-Major, in Marschformation mit auch von einem Drum-Major mit Tambourstab geführt. Die Rhymus-Sektion zeigte ihr können dann auch in einem eindruckvollen Solo bei abgedunkelter Stadthalle. Lediglich die Drumsticks waren zu sehen.
Neben der Pipe-Band und dem Drum-Chorps gehört zur Scottisch Music Parade auch die siebenköpfige Hausband „Aceltica„, die den moderneren Teil der Show übernimmt. Keyboard, Bass, E-Gitarre, Violine, einen einzelnen Dudelsack und natürlich Gesang.
Und die Band übernahm den wirklich fetzigen Teil der Bühnenshow. Neben „Thunderstruck“ auf dem Dudelsack hörten die Zuschauer von Sänger Alex Baylis und Sängerin Madlene Prichard „Caledonia“ von Dougie McLean, „A Fond Kiss“ aus dem Jahre 1791 von Robert Burns, „Blood Red Roses“ von Rod Stewart oder „The Voice“ von John Farnham, begleitet von klassicher Violine, Bagpipe und Band. Besonders die Sängerin dürfte dank ihrer fantastischen „Reibeisenstimme“ vielen Besuchern des Abends im Gedächtnis bleiben.
An grandioses Finale im Zugabenblock mit allen Bühnenakteuren fand sich am Schluß mit „Auld lang syne“, was frei übersetzt „Für die gute alte Zeit“ bedeutet. Und wer gut aufgepasst hat: Normal läuft die Marschgruppe durch die Stuhlreihen, in der Papenburger Stadthalle leider nicht möglich. Den Part übernahmen die acht Tänzerinnen zum Ende der Show. Und wer nach diesem Abend keine Lust auf einen Schottland-Urlaub hat, der war nicht in der Stadthalle.
Weitere Termine, mehr Bilder anderer Shows finden sich auf der Facebook-Seite der Scottish Music Parade.