Zwei Jahre wurde am und im Papenburger Zeitspeicher gebaut. Vergangenen Samstag wurde das ca. 3,6 Millionen Euro teure Projekt mit einem kleinen Festakt an die Öffentlichkeit übergeben. Das Museum bildet eine Brücke von den ersten Siedlern mit Torfkähnen aus Holz bis zum Bau der ersten Schiffe aus Stahl, die sich auf den Entdeckerrouten quer durch Papenburg ziehen.
2017 als erste Idee im „Masterplan Alte Werft“, wurde 2019 mit der Planung und Umsetzung der Realisierung des interaktiven Museums „Maritime Erlebniswelt“ (MEW) begonnen. Herzstück der Ausstellung sollte das Stahlschiff „Dortmund IX“ werden, die im Hauptkanal vor dem Museum seine neue Heimat finden soll und an deren Fertigstellung derzeit noch gearbeitet wird. Ursprünglich unter der Federführung von Kai-Olaf Nehe und Heiko Abbas hält heute Citymanagerin Sabine Pinkernell die Fäden in der Hand und vollendete die Umsetzung.
Finanziell an der Umsetzung des Museums waren neben der Stadt Papenburg auch die Europäische Union, das Land Niedersachsen sowie der Landkreis Emsland beteiligt.
Drei Wege
Neben dem normalen, analogen Museumsbesuch und der digitalen App lässt sich das Museum auch über die Spuren vier verschieder fiktiver Charaktäre erkunden. Die Ausstellung selbst reicht dabei von der ersten Siedlung (Van Velen) über die ersten Werften bis zum Bau des ersten Kreuzfahrtschiffs. Neben Privatpersonen hat auch der Papenburger Heimatverein viele Exponate, Geschichten und Begleittexte für das neue Museum als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Seit 1963 sammelt der Verein von den See- und Schiffsverbundenen Papenburgern Souveniers, Schriftstücke und andere Dinge rund um die Geschichte Papenburgs.
Somit ist das Museum selbst auch eine Bereicherung für die Papenburger, die teils über viele Generationen dem Schiffbau verbunden sind.
Ein Chip, der als Eintrittskarte dient schaltet an bestimmten Stationen der thematisch auf drei Ebenen befindlichen Ausstellung zusätzliche Inhalte frei. Startpunkt ist dabei der im Erdgeschoss befindliche interaktive Tisch, der mit 3D-Modellen Standorte im ganzen Stadtgebiet anzeigt.
Reise für Alle
Die Maritime Erlebniswelt ist auch für beeinträchtige Personen vollständig erkundbar. Für die Barrierefreiheit wurde das MEW sogar zertifiziert.
Zusatzinhalte und versteckte Gimmicks per App entdecken
Die MEW-App ist kostenlos für Android und Apple-Phone in den Stores erhältlich und erweitern das analoge Museum um digitale Inhalte und versteckte zusätzliche Inhalte. Wer sich bereits vor dem Besuch des Museums die App herunterladen und erkunden will, kann das im Google Play Store oder im Apple App-Store tun.
Die App bietet nicht nur im Museum zusätzliche Inhalte, sondern auch im Stadtgebiet sind QR-Codes für zusätzliche Inhalte versteckt. Wer alle QR-Codes findet und scannt, bekommt als Bonus eine besondere Belohnung. Der Sammelfortschritt wird mit Badges festgehalten.
Ebenso steht über die App im Museum ein Audio-Guide sowie ein 3D-Modell zur Orientierung zur Verfügung.
Öffnungszeiten und Preise
In der Saison vom 1. April bis zum 31. Oktober ist das Museum Dienstags bis Sonntags von 10 – 17 Uhr geöffnet. In der Nebensaison vom 1. November bis zum 31. März sind die Türen von 10 – 17 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 16 Uhr.
Erwachsene zahlen für den Besuch 8,- Euro, Studierende, Schüler:innen ab 6 Jahren, Menschen mit Beeiträchtigungen oder Auszubildende 4,- Euro, Empfänger von ALG-Leistungen zahlen nur 3,50 Euro.
Ebenso wird ein Familienticket (2 Erwachsene + Kinder) für 20 Euro sowie ein besonderer Tarif für Schulklassen angeboten. Kleinkinder bis 5 Jahren sowie Begleitpersonen von Menschen mit Handycap haben freien Eintritt.