Heimspiel: Hearts Fear nach elf Jahren erstmals ins Flachsmeer

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Flachsmeer – Elf Jahre gingen ins Land, bevor Hearts Fear (Facebook-Seite) das erste Konzert im quasi „eigenen Wohnzimmer“ gab. Auf einer großen Bühne auf dem Gelände der Raiffeisenbank Flachsmeer ging es vor vollem Platz und unter dem Motto „Fete bei die Knete“ für die Nyeri Kinderhilfe e.V. bis weit nach Mitternacht rockig zur Sache.

Schon früh war der Platz vor der Bühne, ganz besonders aber rund um die Bierbuden rappelvoll. Um 19:30 Uhr wurden die Tore zum Konzertgelände geöffnet und viele der Gäste waren schon frühzeitig vor Ort. Der als Vorband gesetzte Spielmannszugs Flachsmeer e.V. (Webseite) musste sich zu ihrem Auftritt den Weg zur Bühne um 20:30 Uhr schon durch die Menge bahnen.

Bereits der Vorverkauf lief bestens und hat alle bisherigen Vorverkäufe in den Schatten gestellt. Die Aussichten auf ein regenfreies Open-Air-Konzert, das man keinesfalls verpassen haben sollte, dürfte ebenfalls noch viele spontane Gäste auf das mitten im Ort gelegene Festgelände gezogen haben.

Erneut geht der gesamte Reinerlös der Veranstaltung, die von vielen Freiwilligen unterstützt wird, an die Nyeri-Kinderhilfe (Webseite), die in Kenia ein Heim für Waisenkinder betreibt. Mit der Summe können weiteren Kindern ohne Hoffnung ein Weg in die Zukunft geebnet werden, beginnend mit einem Heim, mit Bildung und der Chance auf eine gute Ausbildung.

Spielmannszug Flachsmeer mit grandiosem Special

Eröffnet wurde das diesjährige Konzert vom Spielmannszug Flachsmeer e.V., die sich mit rockigen Klängen einen Weg durch die Menge bis vor die Bühne bahnten. Rund eine halbe Stunde zeigte der für seine vorbildliche Jugendarbeit bekannte Verein, das so ein Spielmannszug alles andere als langweilig ist. Stücke von AC/DC und Herbert Grönemeyer (sogar mit Tanzeinlage) gehören ebenso zum Portfolio des Vereins wie ein ganz neuer Showact, der bisher einmalig sein dürfte. Während der Spielmannszug „The Sound of Silence“ in der Disturb-Version spielte, ertönte von der Bühne die rauchige Stimme von Janka Beening, die ebenfalls zum Verein gehört. Zur Musik auf dem Platz sang die derzeit stimmlich angeschlagene Spielmannszug-Sängerin für das Publikum.

Spielmannszug Flachsmeer, Janka Beening
Janka Beening vom Spielmannszug Flachsmeer performte „The Sound of Silence“

Der letzte Song des Spielmannszug war gleichzeitig der erste der Band. „Ohne Bier, ohne mir!“ spielte der Spielmannszug, während oben auf der Bühne die Musiker der Band nach und nach an ihren Instrumenten erschienen und in den Song einstiegen.

Perfekte Übergabe der Rhythmusabteilung ans Schlagzeug

Erster auf der Bühne war Michel Cramer, der Position hinter seiner Schießbude bezog und den Rhythmus des Songs mit den Pedalen vom Spielmannszug übernahm. Nach und nach betraten Jens Boldt (Keyboard, Gitarre), Ralf Janssen (Gitarre und Gesang) und sein Bruder Frank Janssen (Bass) die Bühne. Sie nahmen ihre Instrumente und stiegen in den eigenen Song ein, bis sie schließlich das Stück komplett übernommen hatten. Zur Begrüßung des zahlreichen Publikums gab es gleich das erste Special, ein Feuerwehr wurde hinter der Bühne gezündet, selbstverständlich unter Aufsicht der Freiwilligen Feuerwehr Flachsmeer.

Rockig ging es durch den Abend

Schon das erste Set absolut hitverdächtig: „Jumpin Jack Flash“ von den Stones, „Drive my car“ von den Beatles oder „It’s a long way to the top“ von AC/DC – Hearts Fear ließen ihre Gäste nicht von der Tanzfläche. Im zweiten von insgesamt vier Sets gab es gleich zwei eigene Stücke der Band neben Songs der Toten Hosen, Manfred Mann oder Guns ’n‘ Roses. In Set drei dann gleich zwei Gastmusiker auf der Bühne, Schlagzeuger Alfred Stamm saß gleich zu Anfang zu „Lets spend the night together“ hinter dem Schlagzeug und brillierte schließlich zu „Wipe Out“ der Surfaris. Gastgitarrist Tobias Grave des Strücklinger Band „The Unknown“ (Facebook-Seite) stand traditionell zu „Whiskey in the jar“ von Thin Lizzy an der Seite von Ralf Janssen.

Bühnenshow im XXL-Format

Mit Riesen-Videowall, perfektem Sound, großer Bühne, Pyrotechnik und CO2-Anlage lässt es die Bühnenshow von Hearts Fear an nichts mangeln. Lichteffekte, perfekt gesetzt durch die Techniker vom Empire-Entertainment, glasklarer, überzeugender Sound (der bis ins südliche Rhauderfehn hörbar war), einfach alles war stimmig.

Letztes Set mit kleinem Wermutstropfen

Der langjährige Gastmusiker und Freund der Band, Mario „der Flötenschlumpf“ Kampeling (Facebook-Seite), schon im ersten Set mit dem Dudelsack auf der Bühne, war auch im letzten Set dabei. „Locomotive Breath“ von Jethro Tull mit der Querflöte und „House of the Rising Sun“ von den Animals mit der Harp waren gleichzeitig seine letzten beiden Stücke als Gastmusiker bei Hearts Fear. Den multitalentierten Barden zieht es zu neuen Ufern. Zukünftig möchte der Musikus neue Stilrichtungen für sich entdecken und erarbeitet derzeit eigene Projekte. Zeitlich, so Kampeling, wird es künftig einfach nicht reichen, einer so tollen Band wie Hearts Fear als Gastmusiker gerecht zu werden. „Wenn man etwas tut, dann mit voller Überzeugung und aus ganzem Herzen“, so hätte er es bisher gehalten. Für die neuen Projekte gab er seinen Abschied von der Hearts Fear-Familie bekannt.

Mario Kampeling
Mario Kampeling an der Querflöte

Zum Abschluss ein großes Feuerwerk

„Leicht überzogen“ hatte man bereits, eine Zugabe für Publikum gab man trotzdem. Und zum Abschluss ließen es sich die vier Musiker nicht nehmen, mit einem weiteren Feuerwerk das weite Umland wissen zu lassen, das hier grade die „Flachsmeerer Nacht der Nächte“ stattgefunden hat.

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