Rund 2000 Gäste zog es vergangenes Wochenende in das sonst so beschauliche Burlage. Die angereisten Fans von Torfrock, Ohrenfeindt, Akustik Stereo und den Speed Beats erwiesen sich als sehr wetterfest. Denn schon den ganzen Tag über regnete es sich Stund um Stund ein. Erst zum Auftritt von Torfrock wechselte Petrus sein Programm auf leichten Nieselregen.
Den Auftakt zur Veranstaltung machten die Speed Beats. im Piraten-Outfit und mit derzeit angesagten Party-Hits zogen sie die ersten regenfesten Fans vor die Bühne, während auch im extra bereitgestellten Zelt die ersten Besucher schon in Partystimmung kamen. Zweiter im Reigen der Anheizer für den Rock-Abend mit einer Mischung aus Rock, Pop und Mallorca-Schlagern im eigenen Style waren Akustik Stereo mit Unterstützung von Sängerin Christina, die schon seit längerem die Band immer wieder bei ihren Auftritten begleitet.
Um 21:15 dann: Torfrock live in Burlage
Pünktlich zum Auftritt von Torfrock hatte Petrus ein Einsehen mit dem Partyvolk und stellte von Dauerberegnung auf Nieselregen mit kurzen Pausen um. Da hielt es auch die letzten Fans im extra bereitgestellten, zur Open Air-Bühne offenen Festzelt nicht unterm schützenden Dach. Zu „Presslufthammer-Bernhard“, „Beinhart“, „Let’s Work Together“ „Rollo“ und „Carola“ ging es eineinhalb Stunden quer durch „Torfmoorholm“. Die Kultband ist schon seit vielen Jahren fester Bestandteil der norddeutschen Festival- und Veranstaltungslandschaft und spielte bisher auch zahlreiche Konzerte in der Region.
In einem kurzen Gespräch nach Konzertende ließen die vier Musiker durchblicken, von „Burlage“ bisher noch nie gehört zu haben, zeigten sich aber angenehm überrascht von der Organisation und den zahlreich trotz schlechter Wetteraussichten angereisten Fans. Auf Nachfrage, ob denn das Torfmoorholmer Universum vielleicht noch für künftige Konzerte erweitert wird, erwiderte Bassist und Sänger Volker Schmidt mit einem Augenzwinkern: „Die Entscheidungen über ein Neubaugebiet sind noch nicht endgültig abgeschlossen.“ Auch eine Wiederholung des Auftritts in Burlage wäre möglich. „Die Stimmung war grandios“, so Volker Schmidt weiter, während Sänger Klaus Büchner nickend zustimmte und lachend „wenn die Gage stimmt“ hinzufügte.
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Vollgasrock aus St. Pauli – Ohrenfeindt lockte ebenfalls zahlreiche Fans nach Burlage
Das Trio Ohrenfeindt, bestehend aus Sänger und Bassist Chris Laut, Pierre „Keule“ Blesse an der Gitarre und Robert „Jöcky“ Jöcks am Schlagzeug zogen dann das Rock-Level kurz von Mitternacht noch mal ein wenig an. „Sexgott“, „Auf die Fresse ist umsonst“, „Das Geld liegt auf der Straße“ oder „Es wird Tag auf St. Pauli“ – beeinflusst vom Stil von AC/DC und Motörhead haben sich die Vollgas-Rocker mit ihrer unbändigen Spielfreude und ihrer Nähe zum Publikum längst eine treue Fangemeinde erarbeit.
Angefangen als reine Coverband hat sich die Band im Laufe der Jahre weiterentwickelt und ihren Sound variiert, während sie dennoch ihrer Rockwurzeln treu geblieben ist. Ihre Musik ist geprägt von eingängigen Riffs, melodischen Hooks und kraftvollen Texten. Ihr Album „zwei Fäuste für Rock’nRoll“ erreichte 2017 Platz 25 der deutschen Albumcharts und festigten damit den Ruf Ohrenfeindts als einer der führenden deutschen und deutschsprachigen Rockbands.
Neuauflage?
Auch die Veranstalter zeigten sich mit dem Verlauf des Abends zufrieden. Bereits der Vorverkauf lief hervorragend und damit gegen den aktuellen Trend des schleppenden Kartenverkaufs vieler Veranstaltungen. Bereits zwei Monate vor dem Open Air waren rund die Hälfte des verfügbaren Ticket-Kontingents vergriffen.
Ob es eine Wiederholung geben wird, ließen Wolfgang Harms und Gerd Tebben am Festival-Abend offen. „Die Stimmung war grandios, allerdings haben wir ja auch noch die Blaulichtparty und das Dorffest. Drei Partys im Jahr können wir nicht organisieren“. Ob jetzt im Wechsel mit der legendären Blaulichtparty, die in diesem Jahr am 07.10.2023 statt findet oder vielleicht als zusätzliche Veranstaltung „alle paar Jahre mal“, Harms ließ sich im Gespräch jede Option offen.